Kooperation mit Energieagentur

Auch was das Thema Energieverbrauch in Bestandsgebäuden angeht, schaut der Kreis, was sich verbessern lässt. So ist er Teil eines Netzwerks von zwölf Kommunen in der Metropolregion Rhein-Neckar, die beim Projekt „Energie- und Klimaschutzmanagement“ (EKM) von der Energieagentur Rheinland-Pfalz beraten werden. Ziel ist es, eine Verbrauchsanalyse der kreiseigenen Gebäude aufzustellen. Es geht darum, Strukturen aufzubauen, um den Verbrauch festzustellen und regelmäßig zu evaluieren. Hierbei wiederum hilft ein zweites Projekt, ebenfalls unterstützt von der Energieagentur Rheinland-Pfalz:„Kom.EMS“ – Kommunales Energiemanagement-System. Das ist eine Online-Plattform, die für die erwähnte Verbrauchsanalyse eingesetzt wird. Sinn ist es, ein einheitliches System für alle Kommunen zu haben, um auch Vergleiche möglich zu machen. Zehn Kommunen testen sie pilotweise, der Kreis Bad Dürkheim soll dazugehören. Wie man hier am besten vorgeht, dabei berät ein Coach, den die Energieagentur stellt. Gefüllt wird das System aber von den Mitarbeitern der Kommune. Weil sie eine wichtige Rolle beim Energiemanagement vor Ort spielen – Stichworte richtiges Lüften, richtiges Heizen – hat der Landkreis gemeinsam mit der Energieagentur übrigens schon 2018 alle Hausmeister entsprechend geschult.

 

Stand August 2021

© DBN Architekten, Landkreis Bad Dürkheim

Auch beim Bauen ist Klimaschutz Thema

Bei Sanierungen und beim Energieverbrauch von kreiseigenen Gebäuden stets Verbesserungspotenzial im Blick

Neben dem Kreishaus gibt es vor allem die 14 Schulen in Kreisträgerschaft. Wenn dort Sanierungen oder kleine Neubauten anstehen, ist Klimaschutz immer Thema. Zum Beispiel wird bei Dachsanierungen eine Folie als Abdichtung eingesetzt, die CO2 und Stickoxid absorbiert. Ob Photovoltaik-Module installiert werden können oder eine Dachbegrünung möglich ist, wird ebenso stets eruiert. Es muss jeweils passen, so wie bei der Siebenpfeiffer-Realschule, wo die Flachdächer von Schule und Halle begrünt sind.

Um möglichst viele Flächen für Photovoltaik-Anlagen (PV) zu nutzen, werden die Dächer aller kreiseigenen Gebäude überprüft, ob sie sich für Solarenergie eignen. Es ist nicht automatisch jedes Dach für Photovoltaik geeignet. Die Statik und die Ausrichtung müssen stimmen. Beim Kreishaus zum Beispiel ist die Statik so sensibel, dass PV hier keine Chance hat. Andere Gebäude eignen sich dagegen sehr gut für Sonnenstrom, so die IGS am Standort Deidesheim. Sowohl auf dem Alt- wie auf dem Neubau sind bereits PV-Module installiert, weitere werden folgen. Auch das Werner-Heisenberg-Gymnasium hat einen kleinen Bestand an PV. Die Statik lässt es im Moment noch nicht großflächig zu, da muss die Dachsanierung abgewartet werden. Auch bei der Turnhalle gibt es die Möglichkeit, die gerade geprüft wird. Die danebenliegende Carl-Orff-Realschule plus hat eine PV-Anlage, die dazugehörige Turnhalle wird überprüft. Hier sind viele Oberlichter, es ist eher unwahrscheinlich, dass sich dieses Dach eignet. Das gilt auch für die BBS Bad Dürkheim: Das Dach liegt hauptsächlich im Schatten und ist sehr kleinteilig. Beim Leininger Gymnasium in Grünstadt ist eine Erweiterung der kleinen Anlage unwahrscheinlich: Das Dach der Turnhalle ist aufgrund von Statik und Ausrichtung nicht geeignet, bei Alt- und Neubau der Schule geht sehr wahrscheinlich auch nicht mehr. Beim Hannah-Arendt-Gymnasium ist eine Anlage vorhanden, der Rest des Dachs wird geprüft. Weitere PV-Anlagen gibt es bei der IGS Grünstadt, der Siebenpfeiffer-Realschule Haßloch inklusive Sporthalle, der Von-Carlowitz-Realschule plus in Weisenheim/Berg, derRealschule plus am Speyerbach Lambrecht und der Käthe-Kollwitz-Schule in Grünstadt. Eine Solaranlage zur Erzeugung von Wärme – zum Heizen oder für Warmwasser –besitzen die Sporthalle der IGS Grünstadt und die Sporthalle an der Siebenpfeiffer-Realschule. Zusätzlich zu den Gebäuden überprüft die Kreisverwaltung Parkplätze in ihrem Eigentum, ob Carports mit Solardach für E-Autos möglich sind. In die Überlegungen wird auch die „Neue Energie Landkreis Bad Dürkheim GmbH“ eingebunden. Für die Energiewende müssen alle Möglichkeiten genutzt werden. In dem sonnenverwöhnten Landkreis ist Photovoltaik eine der besten Lösungen. 

 

Stand August 2021