Carsharing

Seit dem 22. April 2020 existiert in Bad Dürkheim eine Station für Carsharing. Das Projekt wurde mit zwei Autos gestartet: mit einem Kleinwagen und einem Kombi. Die Autos wurden so gut angenommen, dass ein weiterer Kleinwagen Mitte des Jahres 2023 hinzugefügt werden konnte. Die Bürger können nun drei Autos auf den Parkplatz am Bahnhof ausleihen.

Der Ellerstadter Autoteiler (EllAT) stellt seit Anfang 2024 ein nichtkommerzielles Carsharing-Angebot vor Ort zur Verfügung. Getragen wird EllAT vom Ellerstadter Nachbarschaftsverein Netzwerk l(i)ebenswertes Ellerstadt - Nel(i)E e.V. Ziel ist es, möglichst kostengünstig Mobilität auch im Individualverkehr zu ermöglichen und gleichzeitig durch Ressourceneinsparung einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten. Das erste Fahrzeug steht seit Anfang 2024 vor der KiTa Regenbogen zur Nutzung zur Verfügung. 

Was ist Carsharing?

Carsharing in einfachen Worten ist Teilen eines PKWs durch mehrere Personen. Carsharing ermöglicht eine PKW-Nutzung, ohne einen eigenen PKW zu besitzen. Einzelpersonen, Familien, Fahrgemeinschaften, öffentliche Verwaltungen sowie private und öffentliche Unternehmen sind Zielgruppen des Carsharings. Immer öfter teilen sich Menschen in Deutschland ihre Autos oder nutzen Carsharing-Angebote der verschiedenen Anbieter, manchmal auch die nichtkommerziellen „Dorfautos“ wie z.B. im Rhein-Hunsrück-Kreis. Bei kommerziellen Anbietern ist häufig eine flexible Auswahl an Fahrzeugen für verschiedene Zwecke durch Carsharing möglich.

Direkte und indirekte Klimaschutzeffekte

Carsharing reduziert sowohl den fließenden als auch den ruhenden Verkehr und verkleinert den CO2-Ausstoß des Autoverkehrs. Es bietet sich insbesondere für Nutzer an, die nicht auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen sind und deren Auto deshalb eigentlich mehr steht als fährt. Dadurch, dass ein Carsharing-Nutzer weniger Auto fährt als der Besitzer eines eigenen PKWs, spart ein Carsharing-Nutzer im Jahr 290 Kilogramm CO2-Äq/Jahr.  Ein Carsharing-Auto hat durchschnittlich 20 Nutzer. Es ist erwiesen, dass die Autoteilenden mehr Gebrauch vom Umweltverbund machen. Sie fahren mehr Fahrrad, gehen zu Fuß und nutzen den ÖPNV.

Erstes Carsharing-Angebot

Mit dem seit Anfang 2020 bestehenden ersten Carsharing-Angebot im Landkreis sind positive Erfahrungen verbunden. In der Stadt Bad Dürkheim finden sich am Bahnhofsvorplatz drei Stadtmobil-Carsharing-Fahrzeuge. Dies wird ermöglicht über eine Kooperation der Stadt Bad Dürkheim mit der Stadtmobil Rhein-Neckar AG. Der Führerschein und Ausweis kann dazu im Bürgerbüro der Stadt vorgezeigt werden. Danach kann auf alle Autos von Stadtmobil und Partnern deutschlandweit zugegriffen werden und die Buchung online, per App oder Telefon erfolgen.

Das ist ein stationäres Angebot, bei dem die Fahrzeuge zu ihren festen Stellplätzen zurückgebracht werden müssen.

Einzelne Vorreiter beim privaten Carsharing

In welchem Ausmaß Autos im privaten Bereich geteilt genutzt werden, lässt sich schwer ermitteln. Im Laufe des Beteiligungsprozesses zu dem Klimaschutzkonzept „Klimafreundliche Mobilität“ wurde von einer Wohngemeinschaft im Fronhof in Bad Dürkheim („Froh2wo“) berichtet, die sich ein Auto teilt.

Ein anderes erfolgreiches Beispiel des privaten Autoteilens ist ELLAT – Ellerstadter Autoteiler, ein Angebot von Nel(i)E – Netzwerk l(i)benswertes Ellerstadt e.V. Der ellerstadter Autoteiler-Verein ist seit Jahresbeginn mit dem ersten Carsharing-Fahrzeug am Start.

Maßnahme im Klimaschutzkonzept

Die Bürgerbeteiligungsreihe zum Klimaschutzkonzept hat erwiesen, dass der Wunsch nach einem breiten Carsharing-Angebot in der Bevölkerung des Landkreises sehr groß ist. Insbesondere wurden von den Bürgern mehr E-Autos im Carsharing gewünscht.

Daraufhin wurde die Maßnahme „Kreisweiter Ausbau des Carsharings“ entwickelt, die ein Teil des Klimaschutzkonzeptes „Klimafreundliche Mobilität“ wurde.

Im Rahmen dieser Maßnahme sollen alle Carsharing-Themen gebündelt werden:

• Finanzielle und organisatorische Förderung von Carsharing und privater gemeinsamer PKW-Nutzung
• Mehr E-Autos im Carsharing
• Dezentrale Ladeinfrastruktur exklusiv für das Carsharing
• Carsharing-Autos sollen kostenlos oder preiswerter parken
• Prüfung des Ausbaus anderer Sharing-Modelle (Dorfautos)
• Eigene E-Carsharing-Station vor der Kreisverwaltung
• Nutzung des vorhandenen Carsharing-Angebotes für die Dienstreisen der Kreisverwaltung

Das ganze Klimaschutzkonzept „Klimafreundliche Mobilität“ können Sie hier ansehen.