Das Klimaschutzkonzept der VG Leiningerland besteht aus dem „Integrierten Klimaschutzkonzept und Teilkonzepte" sowie aus den Teilkonzepten „Erschließung der verfügbaren Erneuerbare-Energien-Potenziale", „Klimaschutz in eigenen Liegenschaften" und „Integrierte Wärmenutzung in Kommunen" für die Verbandsgemeinde Leiningerland mit dem Ziel einer 100%igen Wärme- und Stromversorgung mit erneuerbaren Energieträgern.
Die Maßnahme wurde gefördert im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.
Klimaschutzkonzept der VG Leiningerland
Mit der grundsätzlichen Beschlussfassung des Verbandsgemeinderats, eine „100%ige Wärme- und Stromversorgung mit erneuerbaren Energieträgern“ zu erzielen und somit zukünftig verstärkt Maßnahmen zugunsten eines Klimaschutzes umzusetzen, leistet die Verbandsgemeinde Leiningerland einen Beitrag zur Erreichung der aufgestellten Klimaschutzziele der Landes- und Bundesregierung. Außerdem ist zugleich mit dem Vorhaben der Anspruch verbunden, im Rahmen einer umfassenden (Stoffstrom-) Managementstrategie durch die effektive Nutzung örtlicher Potenziale verstärkt eine regionale Wertschöpfung zu generieren sowie Abhängigkeiten von steigenden Energiepreisen zu reduzieren.
Mit dem vorliegenden Klimaschutzkonzept werden erstmals umfassend für die Verbandsgemeinde Leiningerland Potenziale, Maßnahmen und damit einhergehende positive ökonomische, ökologische und soziale Effekte im Bereich Energieeffizienz und -einsparung sowie Einsatz Erneuerbarer Energien aufgezeigt. Das Ergebnis stellt somit die Grundlage einer politischen Weichenstellung zugunsten einer zukunftsfähigen Wirtschaftsförderungsstrategie dar und verdeutlicht umfassende zukünftige energiepolitische Handlungserfordernisse.
Die Konzepterstellung erfolgte im Juli 2013 durch das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) vom Umwelt-Campus Birkenfeld in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung und den dortigen Akteuren. Die Kosten der Erstellung wurden im Rahmen der kommunalen Klimaschutzinitiative mit einer Förderung von 54% durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unter den Förderkennziffern 03KS1649 und 03KS1649-1 unterstützt.
Insbesondere resultierend aus umfassenden Akteursgesprächen (Workshops, Einzelgesprächen o. ä.), Potenzialanalysen sowie einer Energie-, CO2- und Wertschöpfungsbilanzierung können als Ergebnis die nachstehenden Erkenntnisse hervorgehoben werden:
- Das bilanzielle Ziel einer „100%igen Wärme- und Stromversorgung mit erneuerbaren Energieträgern“ kann bereits mittelfristig auf Basis der vorhandenen Potenziale erreicht werden. Bilanziell könnte bei einer vollständigen Erschließung regionaler Potenziale schon zeitnah der Gesamtstrombedarf der VG Leiningerland (d. h. inkl. Verkehr) durch Erneuerbare Energien abgedeckt werden. Im Wärmebereich kann mit den vorhandenen Potenzialen bis 2050 eine Versorgung aus 90% regenerativen Energien erreicht werden. Dies geht einher mit massiven regionalen Wertschöpfungseffekten in Höhe von 493 Mio. € bis zum Jahr 2020 bzw. 4 Mrd. € bis 2050.
- Zum Zeitpunkt der Konzepterstellung erzeugte die VG Leiningerland bilanziell gesehen im Sektor Strom bereits 48% des Bedarfs über Erneuerbare Energieträger. Damit lag die Verbandsgemeinde über dem damaligen Bundesdurchschnitt (20,3%). Im Wärmebereich lag der Anteil Erneuerbarer Energieträger bei 3% und somit unter dem damaligen Bundesdurchschnitt (11%).
- Zur Erreichung dieser Ziele stehen zunächst elf prioritäre Maßnahmen im Vordergrund (vgl. Kapitel 8 im Abschlussbericht). Diese wurden im Rahmen einer partizipativen Entwicklung herausgearbeitet und gelten als Empfehlung für die künftige Klimaschutz- und Energiepolitik der Verbandsgemeinde.
Fazit
Aufgabe ist es nun, aufbauend auf dieser Grundlage, die Rolle des Klimaschutzes fest in den Prozessen der Akteure zu verankern.
Zur Umsetzung der prioritären Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes hat die Verbandsgemeinde Leiningerland im Juni 2020 eine Sachbearbeiterin für den Bereich Klima-, Natur- und Umweltschutz fest angestellt. So soll die Arbeit des zwischen 2015 und 2019 durch Bundesförderung beschäftigten Klimaschutzmanager dauerhaft fortgesetzt werden. Schwerpunkte sind die Durchführung von Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit sowie die Beantragung investiver Maßnahmen.