Die Starkregenereignisse in einzelnen eng begrenzten Gebieten von Bayern, NRW und Rheinland-Pfalz haben eindrucksvoll gezeigt, welche Zerstörungskraft Wasser besitzt. Starkregenereignisse gab es schon immer- schon lange bevor das Wort „Klimawandel“ in aller Munde war. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass solche Ereignisse ebenso wie lange Trockenperioden häufiger auftreten werden. Wenn sich solche Wassermengen auf Dachflächen und versiegelte Flächen im privaten wie im öffentlichen Bereich ergießen, kann das Kanalnetz – sei es noch so gut ausgebaut- gar nicht alles fassen und schnell genug ableiten. Auch die Bäche, die das Regenwasser aufnehmen, kommen an ihre Leistungsgrenzen und treten über die Ufer. Sind sie begradigt, erhöht dies die Fließgeschwindigkeit und damit die Kraft des Wassers. Alles, was dann im Weg ist, wird mitgerissen. Am schlimmsten trifft es dann die, die direkt am Wasser leben, von ihm umfangen sind oder am Unterlauf der Gewässer zuhause sind.
Jeder ist aufgerufen, zur dezentralen Wasserrückhaltung beizutragen. Fangen Sie Regenwasser auf – anhand von Zisternen, Regenwassertanks, Versickerungsmulden oder die Verwendung eines Regensammlers („Regendieb“). Nutzen Sie Regenwasser im Haushalt für WC oder Waschmaschine. Trinkwasser ist viel zu schade, um es die Toilette hinunter zu spülen.
Und übrigens….
Klimaschutz hat oberste Priorität. Bis zum Jahr 2030 soll Deutschland lt. EU-Klimaziele mind. 65% weniger Treibhausgase ausstoßen (Bezugsjahr: 1990) um der Erderwärmung entgegen zu treten. Damit soll auch eine der Ursachen für Starkregenereignisse bekämpft werden.
Zahlen & Fakten
Nahezu jeder Ort in Deutschland ist durch Starkregen gefährdet. Laut DWD gab es in den 18 Jahren vor 2019 mehr als 11.000 Fälle von Starkregen. Tendenz steigend.
Bei Fragen zur privaten Starkregenvorsorge wenden Sie sich an die Verbandsgemeindewerke:
Herr Gert Neumüller
Telefon: 06326/ 977-170
E-Mail: gert.neumueller@vg-deidesheim.rlp.de
Gut zu wissen!
Das Land Rheinland-Pfalz fördert die Erstellung von Starkregen- u. Hochwasserschutzkonzepten. Die VG wurde nach dem Starkregenereignis von 2004, das besonders Deidesheim und Forst getroffen hat, aktiv und hat für die westlichen Gemeinden ein HW-Schutzkonzept erstellt, dessen Maßnahmen zeitnah umgesetzt wurden. Im östlichen Teil der VG wurde die überörtliche HW-Maßnahme am Stechgraben bereits umgesetzt, die Maßnahme im Bereich der Marlachwiesen ist in der Überabeitungs-/ Genehmigungsphase. Bauherr ist hier der Gewässerzweckverband. Zusätzlich dazu wird die VG ein Starkregenvorsorgekonzept erarbeiten, aufgrund dessen weitere Maßnahmen getroffen werden sollen. Hierbei sind wir auf die Mitarbeit unserer Bürger angewiesen.